Silvester in Rio de Janeiro – Réveillon 2014

Silvester in Rio de Janeiro! Was für ein Start ins neue Jahr! Rio de Janeiro feiert am 31. Dezember nicht nur Silvester (die „Réveillon“), sondern gleichzeitig noch die Festa de lemanjá, eine Feier zu Ehren der Meeresgöttin lemanjá . Für sie werden Blumen ins Meer geworfen in der Hoffnung, dass sie auf’s Meer hinaus treiben. Das soll Glück bringen. Die Réveillon ist nach dem Karneval das wichtigste Großereignis Rios. Die Copacabana ist eine einzige riesige Partymeile, drei Millionen Menschen feiern. Und wir waren diesmal mittendrin!

Um zur Copacabana hinzukommen, gibt es bis zwei Tage vor der Feier einen Vorverkauf für Metrokarten. Die gelten dann für genau eine Stunde, man kann also zum Beispiel zwischen 20 und 21 Uhr hinfahren. Bei uns hatte das Hostel für alle seine Gäste Metrotickets organisiert. Ab sieben gab es Caipirinhas auf der Dachterrasse mit chilliger Musik und schönem Blick auf das nächtliche Rio de Janeiro, dann wurden alle per Minivan zur Metrostation gebracht. Die Metro war wirklich gestopft voll, „unser“ Largo do Marchado-Platz war ja leider nicht die erste Station sondern es war schon halb Rio eingesammelt worden. Nach zwanzig Minuten regloser Einkeilung zwischen jeder Menge Menschen spülte uns der Menschenstrom dann mit nach draußen und durch die Straßen Richtung Copacabana. Wir Mädels kauften noch je eine Gladiole für die Meeresgöttin. Übrigens waren wir alle im weißen Shirt unterwegs, das Weiß gehört ebenfalls zum Brauch.

Am Strand war dann wirklich alles voll mit Leuten, allerdings noch so, dass man sich fortbewegen und auch ein Plätzchen für sich finden konnte. Die einheimischen Familien an ihren unzähligen Ständen mixten verrückte Caipis mit fatalem Cachaça-Anteil und es gab Popcorn in süß und salzig. Wir suchten uns dann nah an den Wellen ein Plätzchen aus für die letzte Stunde des Jahres.

Um Mitternacht gab es dann den absoluten Höhepunkt: Das Feuerwerk! Zehn Boote waren vor der Copacabana aufgereiht und kloppten so viel Zeug in den Himmel, dass es bis zum Strand hinüber nach Schwefel stank. Das war echt schwer beeindruckend. Wir warfen dann noch unsere Blumen ins Meer. Ich glaube sie haben es geschafft und treiben jetzt irgendwo im Atlantik herum. Gruß an die Meeresgöttin!

Für den Heimweg zum Hostel brauchten wir ganze drei Stunden. Busse fuhren kaum und ein Taxi zu kriegen war aussichtslos. Irgendwie schafften wir es per pedes, per Bus und per Minivan. Vergleichsweise waren wir wohl schnell.

Übrigens noch eine Notiz am Rande: Wir wurden alle nicht beklaut. Wir hatten außer einem kleinen Fotoapparat und den nötigen Caipi-Finanzen ohnehin nichts dabei, es kam aber auch davon nichts abhanden. Das ist sehr erwähnenswert, denn aus dem Hostel vermissten um die zehn Leute am nächsten Morgen Geld, Handys oder Kameras. Ein Typ stand am Morgen vor dem Tor und
hatte nix mehr bei sich als seine Unterhose. Er war wohl baden gegangen und hatte alles am Strand liegen lassen. Das muss man auch erstmal hinkriegen…

Wir wünschen Euch allen daheim und sonstwo in der Welt ein tolles Jahr 2014!!!

(Erstveröffentlichung: Mittwoch, 01. Januar 2014)

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