Dschungeltour in Ecuador – 5 Tage Naturreservat Cuyabeno

Nach unseren strapaziösen Ausflügen in die Berglandschaften Perus und Ecuadors mit dem Inka-Trail und der Besteigung des Cotopaxi folgte ein völlig anderes Erlebnis, das nicht weniger beeindruckend war: eine 5tägige Dschungeltour in Ecuador – tropischer Regenwald ganz nah!

Das Cuyabeno-Reservat ist nach dem Yasuní Ecuadors größtes Regenwaldschutzgebiet. Es liegt im östlichsten Zipfel Ecuadors in Richtung der Grenzgebiete zu Kolumbien und Peru. Benannt ist das Reservat nach dem Fluss Cuyabeno, der über einen weiteren Zwischenfluss in den Rio Napo fließt und schließlich in den Amazonas. Wir hatten unsere Tour dorthin kurzfristig direkt in einem Reisebüro in Quito gebucht.

Anfahrt nach Cuyabeno zur Guacamayo Ecolodge

Das Hinkommen erforderte zunächst sieben Stunden Nachtbusfahrt von Quito in das sehr uncharmante Ölkaff Lago Agrio (einschließlich Militärkontrolle um 4 Uhr am Morgen), um 6 Uhr morgens kamen wir dort an. Es folgten drei Stunden Rumsitzen in Lago Agrio, zwei weitere Stunden Busfahrt und dann noch zwei Stunden Fahrt auf dem Fluss Cuyabeno im motorisierten Kanu. Unser Ziel war eine der elf Lodges im Cuyabeno-Reservat, die Guacamayo Ecolodge (benannt nach den blau-gelben Aras).

Die Lodge war einfach, aber trotzdem eigentlich ziemlich komfortabel. Es gab eine Handvoll Häuser aus Holz und Stroh, ein eigenes Bad für jedes Zimmer (ohne warmes Wasser), drei Mahlzeiten am Tag, viele Hängematten, Strom vom Generator und von Solarpanelen für Licht und zum Kamera laden, jederzeit gereinigtes Wasser und Tee und einen Vogelaussichtsturm.

Wilde Natur und jede Menge Tiere im Naturreservat Cuyabeno

Die Tage waren gefüllt mit jeder Menge Aktivitäten im Naturreservat Cuyabeno, um möglichst viele Tiere zu sehen: Tagwanderung, Nachtwanderung, Kanufahrten, Paddelbootfahrt, Anaconda-Wattwanderung im Schlamm. Außerdem gehörte ein Besuch bei einer einheimischen Community zum Programm, um einen (wenn auch touristisierten) Einblick in das Leben der Menschen im Cuyabeno zu erhalten. Dort haben wir unter anderem geholfen ein “Brot” aus Yucca zu backen.

Es gab jede Menge Abenteuer für Zivilisationsgewächse wie uns: Beispielsweise wohnten in der Guacamayo Lodge so einige Taranteln (keine Sorge, alle unter dem Dach des Hauptgebäudes) und riesige Frösche (bevorzugt bei unseren Mitreisenden im Bad). Während der Anaconda-Wanderung bin ich im Schlamm stecken geblieben und wäre ohne Hilfe nie wieder raus gekommen (im Nachhinein bin ich ganz froh, dass wir keine Anaconda gefunden haben). Und Michi ist auf einer der Kanufahrten ein Kamikaze-Fisch an den Kopf gesprungen.

Wir hatten einen sensationellen Guide, der mit endloser Erfahrung und sehr viel Geduld alle möglichen großen und kleinen Tiere für uns entdeckte. Hier eine Auswahl unserer Tiersichtungsbilanz: 6 Arten Affen (darunter putzige Nachtaffen und einen Pocket Monkey – die kleinste Affenart der Welt), Flussdelfine, jede Menge Kaimane (bis zu 4 Meter lang), 3 Schlangen (einschließlich Baby-Anaconda), “marschierende” Wespen, Schildkröten, gelb-blaue Aras, Tucane, ein Maustier und ein Aguti, unzählige Fledermäuse und ein halber Riesenwels, der eine Begegnung mit einem Kaiman in der Nacht nicht überlebt hatte.

Insgesamt haben uns die fünf Tage im Regenwald von Ecuador tief beeindruckt. Die Vielfalt an Leben ist atemberaubend, und wir haben nur einen so kurzen Einblick erhalten. Ich hoffe sehr, dass dieses wunderbare Refugium erhalten bleiben wird.

Kaiman im Naturreservat Cuyabeno, gesichtet während einer Dschungeltour in Ecuador
Kaiman im Naturreservat Cuyabeno auf unserer Dschungeltour in Ecuador
Nachtaffen in einer Baumhöhle, gesichtet auf Dschungeltour in Ecuador
Nachtaffen, unserer putzigste Begegnung im Cuyabeno Reservat von Ecuador
Schlange im Naturreservat Cuyabeno, gesichtet auf einer Nachtwanderung während einer Dschungeltour in Ecuador
Schlange, gesichtet auf einer Nachtwanderung im Naturreservat Cuyabeno

(Erstveröffentlichung: Dienstag, 28. Januar 2014)

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