Welches sind die schönsten Ausflüge ab Swakopmund in Namibia? Wir nutzten unsere drei Tage Aufenthalt während unserer Rundreise durch Namibia für vier völlig verschiedene Touren in die Umgebung. Vor allem die verschiedenen Begegnungen mit kleinen und großen Tieren sind mit Sicherheit auch ein großes Abenteuer für Kinder.
Inhalt
Besuch bei den Robben von Cape Cross ab Swakopmund
Das Cape Cross Seal Reserve ist ein besonders lohnender Tagesausflug ab Swakopmund, um ein ganz besonderes Naturhighlight Namibias zu erleben. Folgt man der Küste ab Swakopmund nach Norden, erreicht man nach knapp 120 Kilometern (1h 20 min Fahrtzeit) das Kreuzkap „Cape Cross“. Hier lebt die weltweit größte Kolonie Südlicher Seebären (Arctocephalus pusillus pusillus), eine mit den Seelöwen eng verwandte Robbenart. Die meisten Tiere finden sich während der Paarungszeit im November und Dezember ein, dann lagern um die 200.000 Robben den Küstenabschnitt. Aber auch während unserer Namibia-Reise im August war die Menge an Robben kaum zu überblicken.
Ein 200 Meter langer Steg, der auch für Kinderwägen geeignet ist, führt durch das Reservat. Über einen niedrigen Zaun trennt er die Besucher von den Robben, lässt sie aber dennoch sehr nah herankommen. In der Menge der Robben lassen sich auch immer wieder Schakale ausmachen, die vor allem junge und kranke Tiere erbeuten.
Was wir uns wirklich kaum vorstellen konnten, war der fast unerträgliche Geruch, der einem schon beim Öffnen der Autotür den Atem raubt. Da war ich grade froh, die Schwangerschaftsübelkeit endlich los zu sein und dann sowas! Naja, mit Tuch um den Mund und flacher Atmung war es grade so auszuhalten.
Ausflug ab Swakopmund in die Wüste zu den “Little 5”
Die Wüste Namib ist kein toter karger Ort, wie es auf den ersten Blick scheint, sondern voller Leben. Allerdings sind die meisten Bewohner dieses extremen Lebensraumes sehr klein, hervorragend an die Wüste angepasst und schwer zu entdecken. Eine Wüstensafari zu den “Little 5” genannten zierlichen Sandbewohnern ist deshalb geradezu Pflicht für Reisende in Swakopmund, die sich auch über kleine Tiere freuen können.
Wer sind die “Little 5” Namibias? Es handelt sich um den Palmato Gecko (Pachydactylus rangei), das Namaqua Chamäleon (Chamaeleo namaquensis), die Zwergpufferotter oder Namibviper (Bitis perinqueyi), eine Düneneidechse (Meroles anchietae) und die Goldene Radspinne mit dem Spitznamen “Tanzende weiße Dame” (Carparachne aureoflava), die sich Dünen in spektakulärer Weise hinunterrollen lassen kann.
Für die Tour gibt es mehrere Anbieter in Swakopmund. Wir buchten über Living Desert Adventures. Zur Tour gehört der Pick-up direkt von der Unterkunft, dann geht es in die Dünen zwischen Swakopmund und Walvis Bay. Wir waren schwer begeistert von den kleinen Wüstenbewohnern, die unser sehr engagierter und erfahrener Guide dort aufspürte. Alle fünf Mitglieder der “Little 5” haben wir nicht gefunden, es fehlten die Eidechse und die berüchtigte Tanzende weiße Dame. Letztere darf seit einigen Jahren nicht mehr ausgegraben werden und findet deshalb inzwischen nicht mehr so leicht den Weg in die Fotoalben von Namibia-Reisenden. Dafür waren wir aber von der Namibviper und dem schrecklich niedlichen Chamäleon umso begeisterter.
Rundflug über die Dünenlandschaft an der Küste Namibias
An Namibias kalter Atlantikküste enden die Dünen der Wüste direkt am Meer. Nur aus der Luft lässt sich dieser Kontrast richtig wahrnehmen. Um uns diese Perspektive nicht entgehen zu lassen, buchten wir einen Rundflug ab Swakopmund mit der erfahrenen Truppe von Pleasure Flights + Safaris.
Unser 1,5-stündiger Flug in der Cessna führte gen Süden von Swakopmund über Walvis Bay, die Sandwich Bay bis hin zur Conception Bay. Nicht nur die atemberaubende Dünenlandschaft ließ sich so aus einer ganz anderen Perspektive bestaunen, auch Robbenkolonien und die verrosteten Wracks großer Schiffe, die einst an der Küste gestrandet waren, ließen sich gut aus der Luft erkennen.
Ausflug von Swakopmund zum Welwitschia Drive – auf der Suche nach Namibias seltsamster Pflanze
Die Welwitschia Mirabilis ist eine Pflanze so seltsam wie ihr Name. Sie kann über 1.000 Jahre alt werden, überlebt als endemische Art in der trockenen Wüste Namibias und erinnert optisch an eine vernachlässigte Bananenpflanze. Etwa 50 Kilometer von Swakopmund entfernt liegt der Welwitschia Drive, auf dem wir diese merkwürdige Attraktion, die es sogar in Namibias Staatswappen geschafft hat, bewundert haben (ohne gebührende „Ahs“ und „Ohs“, sondern eher mit einem verhaltenen „naja, das ist sie also“).
Zum Glück braucht man diesen Ausflug ab Swakopmund nicht nur wegen dieser seltsamen Pflanze zu machen, denn auch die Aussichten in die weite karge Wüstenlandschaft sind einmal mehr absolut spektakulär.
Noch viele weitere Fotos von unserer Rundreise durch Namibia findet Ihr in meiner Fotogalerie Namibia.