Reise durch Zentral-Kolumbien: Villa de Leyva und Sogamoso

Angekommen in Bogotá

Unsere Südamerika-Reise geht weiter. Nun sind wir in Kolumbien angekommen, unser erster Stopp war die Hauptstadt, Bógota. Mehr als einen kleinen Eindruck von einer Stadt kann man in zwei Tagen kaum erhalten. Aber auf jeden Fall wirkt Bógota lange nicht so chaotisch und staubig wie Lima, eher in einer Welt zwischen Aufbruch und Kolonialgeschichte wie Quito. Immerhin fast acht Millionen Menschen leben hier auf 2.600 Metern Höhe. Wir haben die Altstadt (La Candelaria) durchschlappt, um dann wohlverdient im etwas nobleren Ausgehviertel Zona Rosa für ein paar Frischgezapfte bei der Bógota Beer Company hängen zu bleiben – einer kleinen Brauerei, die nach belgischem, deutschem, irischem und tschechischem Vorbild feine Tränke braut.

Reise durch Kolumbien ins Hochland – Villa de Leyva

Auf unserer Reise durch Kolumbien werden wir ausschließlich per Bus unterwegs sein. Die großen Reisebusse sind superkomfortabel und angenehm günstig. Nachdem unser Plan nun darin besteht, uns in mehreren Etappen zum Meer hochzuarbeiten, landeten wir zunächst in den Orten Villa de Leyva und Sogamoso. Nie gehört? Macht nix. Unsere Reise durch Kolumbien hat diverse Ziele im Programm, von denen wir selber vor einen Woche noch nichts gehört hatten. Die genannten Orte liegen in den Departamentos Boyacá und Santander, vier Busstunden entfernt von Bógota.

Villa de Leyva ist ein in Kolumbien sehr bekannter Ort. Das 9.000-Einwohner-Städtchen gilt als eine der schönsten Kolonialstädte des Landes und die Straßen mit weiß getünchten Häusern, grobem Kopfsteinpflaster, bunten Balkonen, viel Holz und vielen Blumen lassen das uneingeschränkt glauben. Am Wochenende fallen Kurzurlauber aus Bógota ein, jetzt unter der Woche war es aber eher verpennt, touristenarm und entspannt. Unsere Unterkunft, das charmante Hotel La Hormiga, würden wir jederzeit wieder beziehen.

Fotos von Kolumbien: der berühmte Marktplatz von Villa de Leyva in Kolumbien
Abendstimmung auf dem riesigen Marktplatz von Villa de Leyva, Kolumbien

Kolumbiens Hochland – Sogamoso und das Páramo

Unsere nächste Station, Sogamoso, taucht bisher wenig auf dem Radar vor allem internationaler Touristen auf. Kein Wunder, denn noch vor 15 Jahren lieferten sich in manchen Dörfern der Region Guerrillas und Militärs heftige Gefechte. Seit einigen Jahren aber herrscht Ruhe, das Trauma der Bevölkerung wird in einem so kurzen Besuch wie unserem nicht sichtbar.

In Sogamoso leben eine halbe Million Menschen, die Stadt selber hat jedoch überhaupt keine Sehenswürdigkeiten. Man kommt her, um die Umgebung zu erkunden. Unser Stützpunkt während der Tage in Sogamoso war ein familiäres Hostel namens Finca San Pedro, das Yoga-Stunden anbietet, zu alle Arten von Ausflügen berät und bei der Organisation hilft. Zum Beispiel einen Ausflug zum höchsten und größten See Kolumbiens, dem Lago de Tota, dem wir am Nachmittag noch einen Besuch abstatteten (per Bus mit Ziel Aquitania, Fahrtdauer ca. 1. Stunde). Eingebettet in eine idyllische Berglandschaft liegt er in 3.015 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und ist nach dem Titicaca-See der zweitgrößte schiffbare See Südamerikas.

Ein Besuch am Lago de Tota, dem größten See Kolumbiens
Der Lago de Tota, Kolumbiens größter See

Hauptattraktion dieser Gegend ist jedoch das Páramo de Ocetá, eine andentypische Vegatationszone zwischen 3.500 und 4.500 Metern. Das Páramo haben wir heute wandernderweise erkundet. Finca-Chef Juan fuhr uns zum Busbahnhof von Sogamoso, von dort war es etwa eine Stunde Fahrt bis Monguí, wo die Tour startete. Gemeinsam mit drei weiteren Jungs aus der Schweiz und aus Deutschland folgten wir flotten Schrittes (für mich ehrlich gesagt zu flott) unserem Guide Rodrigo in die Höhen und Weiten des Páramo und sammelten dabei einmal mehr über tausend zurückgelegte Höhenmeter. Nun ist es für diese Reise – nach dem Inka Trail in Peru und unserer Besteigung des Cotopaxi in Ecuador – endgültig gut mit der Latscherei :-). Gelohnt aber hat es sich, denn die einsame unwirkliche Landschaft voller seltsamer Pflanzen und schroffer Felstürme war äußerst beeindruckend.

(Erstveröffentlichung: Donnerstag, 13. Februar 2014)

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