
Porto mit Kleinkind? Unbedingt! Die Stadt am Fluss Douro hat uns alle begeistert und unsere beiden Jungs (während der Reise 2 und 4 Jahre alt) wollten am liebsten gar nicht weiterreisen. Aber welche Aktivitäten gibt es für einen Städtetrip nach Porto mit Kleinkind?
Alle meine Tipps zur Organisation einer Reise nach Porto findest Du hier.
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Durch Portos Altstadt bummeln und der Straßenmusik lauschen
Ich finde ja oft, dass dieses „Sich-durch-die-Stadt-treiben-lassen“, was man sich als Touri immer so vorstellt, mit kleinen Kindern nur so bedingt funktioniert. Irgendwer ist dann doch meistens zu müde, zu lauffaul, hat Hunger,… Sich mal kurz in ein Café hocken und dem Treiben zuschauen, klappt mit unseren auch eher selten. In Porto aber ging es oft erstaunlich gut. Hier gibt es einfach immer so viel zu sehen, was Kinder begeistert: Boote, Möwen, die alte Straßenbahn, Busse, Tauben, bunte Gebäude, riesige Brücken… Außerdem immer wieder Straßenmusiker und auch Gaukler, die an vielen Ecken am Fluss und in der Altstadt für Atmosphäre sorgen. Meine beiden Jungs hat jedenfalls vor allem die viele Musik total begeistert und bei Laune gehalten. Und uns Erwachsene natürlich auch.

Grünes Porto mit Kleinkind: Der Jardim do palacio de cristal
Im „Garten des Kristallpalasts“ in Porto kann man sowohl dem Trubel des Zentrums als auch der Sommerhitze wunderbar entfliehen. In der weitläufigen Anlage findet man verschiedenste beeindruckende Bäume, Panorama-Ausblicke auf den Douro, einen pitoresken Teich und schön angelegte Wegverläufe. Kleinkinder freuen sich über diverses Geflügel wie Hühner, Pfauen, Enten und Tauben sowie einen Spielplatz. Getränke und ein paar (nicht so tolle) Snacks verkauft die Bar in der Superbock Arena (hier finden manchmal Konzerte statt), außerdem gibt es einen Eiswagen. Eintritt zahlen muss man im Park nicht.
Von der Altstadt aus erreicht man diese grüne Oase zu Fuß über recht viel befahrene Straßen. Man kann sich auch vom Fluss auf die Anhöhe hinauf arbeiten, was aber ziemlich steil ist und auch nicht optimal mit Kinderwagen. Wir waren zwar total überrascht, hier mitten im ruhigen Wohnviertel Outdoor-Rolltreppen vorzufinden, um die krasse Steigung zu überbrücken. Für unseren Kinderwagen waren die aber sehr schmal, weshalb Mini für diesen Abschnitt aussteigen musste. Insgesamt aber galt – geht schon.



Über die Ponte Luis I nach Gaia und Gondelfahrt
Wenn man über Porto spricht, meint man eigentlich nicht nur Porto. Das Südufer des Douro ist nämlich nicht mehr Porto, sondern hier befindet man sich in „Vila Nova de Gaia„, kurz „Gaia“, einer eigenen Stadt mit eigener Verwaltung. Verbunden sind beide Städte über eine Reihe beeindruckender Brücken. Die berühmteste ist die Ponte Luis I., welche man als Fußgänger auf zwei Ebenen überqueren kann. Oben teilt man sie sich mit der Bahn, unten mit dem Autoverkehr. Beides wirkt ziemlich verrückt und auf kleine Kinder muss man hier natürlich besonders achten. Aber vor allem die Aussicht von oben ist absolut spektakulär.
Auf der Gaia-Seite kann man den Weg von oben zurück auf die Flussebene auch mit einer Gondel zurücklegen. Wir haben uns das gespart und lieber den Fußmarsch nach unten angetreten (mit Kinderwagen muss man ein paar Umwege nehmen, um Treppen zu umgehen). Für Kinder – vor allem solche, die nicht alpennah wohnen und selten in den Bergen sind – ist aber sicher auch eine Fahrt in der Gondel ein tolles Erlebnis.


Porto für Kinder – Mit dem Boot auf dem Douro
Eine Bootsfahrt ist eine weitere Möglichkeit, Porto noch einmal auf eine andere Weise zu erkunden. Die typische Tour heißt „6-Brücken-Tour“ und dauert etwa 50 Minuten. Wie der Name vermuten lässt, passiert man dabei sechs verschiedene Brücken auf einem der historisch anmutenden Boote während ein Audioguide dazu ein paar Infos aus dem Lautsprecher knattert. Viel falsch machen kann man bei so begrenzter Dauer eigentlich nicht und vor allem unser 4jähriger war total begeistert von dieser Fahrt.
An beiden Ufern des Douro bieten verschiedene Veranstalter die 6-Brücken-Tour (und auch längere Touren in das Douro-Tal) an und die Boote sind während der Hochsaison oft knüppelvoll. Für uns hat es sich bewährt, die Tour vom Gaia-Ufer aus zu machen, wo der Andrang nicht ganz so groß war. Entsprechend war auch das Boot – obwohl wir total spontan gebucht haben – nicht komplett voll.
Wichtig ist Sonnenschutz und was zum Überziehen. Der Fahrtwind kann einen ganz schön auskühlen, während gleichzeitig die Sonne knallt.
Kosten unserer 6-Brücken-Tour (2024): 15 Euro pro Erwachsener, Kinder bis 4 Jahre gratis


Must-do in Porto – Eine Fahrt mit der alten Straßenbahn
Auf drei verschiedenen Strecken rumpeln noch historische Straßenbahnen durch Porto. Am meisten wird die Linie 1 benutzt (hauptsächlich von Touristen), die fast bis an die Küste fährt zum Stadtteil Foz do Douro. Für unsere beiden Jungs war diese Fahrt ein ganz besonderes Erlebnis. Sie waren ohnehin schon jedesmal begeistert, wenn sie die alte Tram vorbeituckern sahen und waren dann von der Fahrt selbst auch total fasziniert.
Gleich an der Endstation der Straßenbahn liegt ein kleiner Park, der Jardim do Passeio Alegre. Nicht spektakulär, aber Kleinkinder werden hier auch immer etwas Spannendes zu tun finden, während man sich die Beine vertritt.
Im Hochsommer würde ich die Fahrt mit der Tram unbedingt am Vormittag einplanen. Später am Tag ist die Bahn fast immer gestopft voll. So haben wir bei unserer Hinfahrt mit der Linie 1 Richtung Meer sogar noch den Kinderwagen untergebracht. Für den Rückweg am Nachmittag passten wir dann nicht mehr alle in die Straßenbahn und ich nutzte den Rückweg ins Zentrum für einen längeren Mittagsschlaf-Spaziergang mit dem Kleinen im Kinderwagen.
Kosten für eine Einzelfahrt (Stand 2024): 6 Euro / Erwachsener, 3,50 Euro / Kind ab 4 Jahre
Tickets gibt’s direkt beim Fahrer


Porto mit Kleinkind – Ein Tag mit Tram und Leuchtturm
Die Fahrt mit der Tram lässt sich wunderbar mit einem Ausflug ans Meer im Stadtteil Foz do Douro verbinden. Die Linie 1 fährt bis fast zur Küste vor. Allerdings bleibt noch einiges zu laufen, weshalb für kurze Beine am besten der Buggy, Trage, Bollerwagen oder was Ihr eben gern nutzt, mit dabei sein sollte. Man kann natürlich auch ein anderes Verkehrsmittel nutzen als die Straßenbahn, um hinzukommen.
Den Endpunkt des Festlands vor Porto markiert ein Leuchtturm, der Farolim da Barra do Douro. Wir brauchten für den Spaziergang von der Straßenbahn-Endstation über den kleinen Park Jardim do Passeio Alegre bis vor über die Hafenmauer zum Leuchtturm – theoretisch eine Fußstrecke von 15 Minuten – insgesamt 2 Stunden. So wie das eben ist mit kleinen Kindern, für die es vom Angler über Boote bis zu klettertauglichen Bäumen eben immer was zu entdecken gibt.
Für den Rückweg in die Stadt noch ein großartiger Tipp zum Einkehren, in dem wir ganz zufällig gelandet sind:
das Café-Restaurant Camélia – Brunch Garden liegt ganz in der Nähe der Tram-Endstation am Passeio Alegre und bietet eine total vielseitige wie auch leckere Auswahl für die ganze Familie. Für die Kleinsten gibt es zum Beispiel tolle Smoothies und leckere Pancakes.



Porto mit Kindern – Heute mal an den Strand
Porto ist nicht unbedingt berühmt für tolle Strände. Aber auch wenn man hier nicht die Karibik suchen braucht, bietet ein Tag am Strand eine herrliche Abwechslung zum Stadttrubel. Sowohl Richtung Norden, als auch Richtung Süden von Porto aus reiht sich ein Strand an den nächsten. Hier seinen persönlichen Favoriten zu finden, würde wohl nochmal den einen oder anderen kompletten Urlaub brauchen. Aber Kinder sind ja bei Stränden nicht so wählerisch. Wir nutzten unseren Mietwagen für den Nachmittag am Strand und entschieden uns für den sehr weitläufigen Strand Praia de Matosinhos im Norden von Porto mit Blick auf – naja – den Hafen für Kreuzfahrtschiffe.
Der Sand am Strand Matosinhos ist absolut herrlich fein und weich. Klar ist viel los im August, aber es verteilt sich und wir fanden leicht einen Platz. Baden war nicht möglich, schon gar nicht mit Kleinkindern. Die rote Flagge signalisierte zu viele Wellen und Strömung. Aber Buddeln, Matschen und Möwen-gucken machte unsere Jungs auch vollkommen glücklich.


Porto mit Kindern – Weitere Attraktionen
Porto bietet noch einiges mehr an Ausflugsmöglichkeiten für kleine und nicht mehr ganz so kleine Kinder:
- Sea Life Porto – Das Aquarium von Porto liegt etwas außerhalb in der Nähe der Küste in Foz do Douro.
- World of Discoveries – Hier handelt es sich um eine Art interaktives Museum bzw. einen Themenpark, der die portugiesischen Entdecker zum Thema hat. Er befindet sich zentral am Douro-Ufer in Miragaia. Eher für größere Kinder geeignet.
- Zoo Santo Inacio – Einer der größten Zoos des Landes, wo unter anderem auch Löwen und Tiger zu bestaunen sind.
- Hop on/hop off Bus – Über verschiedene Anbieter können in Porto hop on/hop off-Touren mit Doppeldeckerbussen gebucht werden. Wir haben uns dagegen entschieden, weil wir die meisten Orte, die angefahren werden, lieber zu Fuß erkundet haben. Aber für Kinder ist es eine tolle Abwechslung.
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